ChatGPT kann bei der Erstellung von Personas sehr hilfreich sein. Aber wo liegen seine Grenzen?
Die Entwicklung aussagekräftiger Personas gehört heute zu den wichtigsten Aufgaben im Marketing, in der Produkt-entwicklung und in der User Experience. Unternehmen, die ihre Zielgruppen verstehen, treffen bessere Entscheidungen, kommunizieren klarer und entwickeln Angebote, die wirklich gebraucht werden. Kein Wunder also, dass immer mehr Teams versuchen, diesen Prozess zu beschleunigen und KI-Tools wie ChatGPT dafür zu nutzen.
ChatGPT kann hier eine große Unterstützung sein. Es ist schnell, flexibel, kann riesige Datenmengen verarbeiten und erzeugt in Sekunden erste Ideen für Wunschkund:innen und Zielgruppensegmente. Doch genau so groß das Potenzial ist, so klar sollten auch die Grenzen sein. Eine wirklich gute Persona entsteht nicht durch ein paar Prompts, sondern durch echtes Marktverständnis, Tiefeninterviews, Datenanalyse und menschliche Erfahrung.
In diesem Artikel erfährst du:
- wie ChatGPT dir bei der Erstellung von Personas helfen kann
- wo die Grenzen liegen
- warum KI-Personas oft nur Hypothesen und keine Realität darstellen
- wie du beides kombinieren kannst, um wirklich authentische Personas zu entwickeln
- und wie wir dich dabei unterstützen können
First things first: Was sind überhaupt Personas?
Personas sind fiktive, aber realistisch gestaltete Stellvertreter deiner Zielgruppe. Sie verkörpern typische Kund:innen, inklusive ihrer Bedürfnisse, Motive, Ziele, Schmerzpunkte, Erwartungen und Verhaltensweisen. Eine Persona ist nicht „irgendein Nutzerprofil“. Sie ist das Ergebnis fundierter Recherche und hilft dir dabei, die Menschen zu verstehen, für die du baust.
Eine gute Persona umfasst unter anderem:
- Demografische Daten (Alter, Job, Lebenssituation)
- Bedürfnisse und Ziele
- Motivationen
- Kaufgründe und Kaufhindernisse
- Emotionale Trigger
- Herausforderungen und Pain Points
- Entscheidungsfaktoren
- Informationsverhalten
- Zitat oder Mindset
- Hintergrundgeschichte
Sie ist so lebendig und klar beschrieben, dass dein Team jederzeit sagen kann: „Was würde unsere Persona in dieser Situation denken, fühlen oder tun?“
Warum sind Personas so wichtig?
Personas sind ein strategisches Werkzeug und sie wirken auf nahezu alle Bereiche deines Unternehmens:
1. Bessere Produktentscheidungen
Wenn du weißt, was deine Zielgruppe braucht, entwickelst du Features und Lösungen, die echten Wert bieten. Du vermeidest Fehlentwicklungen und triffst Entscheidungen datenbasiert.
2. Klarere Kommunikation
Marketing funktioniert nur, wenn es die Sprache der Zielgruppe spricht.
Wenn du weißt, was deine Persona bewegt, kannst du:
- emotionaler kommunizieren
- relevantere Botschaften formulieren
- bessere Headlines schreiben
- deine Werte sichtbar machen
3. Konsistenz im Team
Eine Persona schafft ein gemeinsames Verständnis. Statt „Ich glaube...“ sagst du: „Unsere Persona braucht...“. Das harmonisiert Entscheidungen und verkürzt Diskussionen.
4. Effizientere Marketingbudgets
Wenn du weißt, wer deine Zielgruppe ist, dann weißt du auch:
- Welche Kanäle funktionieren
- Welche Argumente überzeugen
- Welche Touchpoints wichtig sind
- Welche Kampagnen du dir sparen kannst
5. Nutzerzentrierte Produkt- und Serviceentwicklung
Statt aus Unternehmenssicht zu denken, arbeitest du aus Nutzersicht. Das macht Produkte intuitiver, verständlicher und erfolgreicher.
Kurz gesagt: Personas sind das Bindeglied zwischen Strategie und realem Nutzerverhalten.
Wie ChatGPT dich bei der Erstellung von Personas unterstützen kann
ChatGPT kann dir in vielen Bereichen helfen: schneller, einfacher und oft kreativer als klassische Methoden.
Hier sind einige Beispiele:
1. Erste Ideen sammeln
Du kannst ChatGPT fragen:
- Welche Bedürfnisse haben Menschen in Branche X?
- Welche Herausforderungen haben Zielgruppen Y?
- Welche Pain Points erlebt Berufsgruppe Z im Alltag?
Die Antworten liefern dir ein gutes erstes Bild.
2. Hypothesen entwickeln
KI kann Muster erkennen, die du vielleicht übersiehst. Sie kann dir helfen, verschiedene Zielgruppensegmente zu identifizieren und Unterschiede herauszuarbeiten.
3. Struktur schaffen
ChatGPT kann dir sofort vorgefertigte Persona-Layouts ausspucken:
- Name
- Alter
- Jobtitel
- Ziele
- Probleme
- Bedürfnisse
- Verhalten
- Zitat
- Werte
Damit hast du ein Grundgerüst, das du später verfeinern kannst.
4. Beispiele visualisieren
Moderne KI-Tools erzeugen sogar Gesichtsbilder deiner Personas, was ihnen noch mehr Leben einhaucht.
5. Zeit sparen
Statt 20 Stunden Brainstorming hast du in 20 Minuten erste brauchbare Ansätze.
6. Kreative Denkanstöße
KI denkt anders als Menschen, oft mutiger, breiter, unvoreingenommener.
Das erzeugt neue Blickwinkel.
Beispiel
Das ist Lisa, 34 Jahre alt.
Sie arbeitet im Gesundheitswesen, hat zwei Kinder und lebt in einer mittelgroßen Stadt. Sie legt Wert auf ihre Work-Life-Balance und versucht, ihren Alltag effizient zu gestalten. Lisa möchte sich beruflich weiterentwickeln, aber ohne an starre Kurszeiten gebunden zu sein. Sie sucht nach Weiterbildungen, die flexibel, praxisnah und digital sind. Genau hier setzt dein Produkt an. Diese KI-generierte Persona gibt dir einen schnellen Überblick, ist aber nur eine erste Annäherung, kein echtes Zielgruppenprofil.
Aber hier liegt der Haken
Und jetzt kommen wir zum wichtigsten Punkt:
ChatGPT ersetzt keine echte Zielgruppenanalyse. Warum?
1. ChatGPT hat kein echtes Marktverständnis
Die KI weiß nicht:
- wie dein Markt funktioniert
- welche Kaufbarrieren deine Zielgruppe wirklich hat
- was Menschen emotional antreibt
- wie Wettbewerber kommunizieren
- welche Nuancen dein Produkt einzigartig machen
All das erfährst du nur durch:
- Interviews
- Nutzerbeobachtung
- Datenanalyse
- Wettbewerbsanalysen
- Kundenfeedback
- Psychologie
2. KI-Personas können generisch wirken
Wenn du ChatGPT ohne Kontext befragst, erhältst du oft generische Antworten wie: „Sie möchte sich weiterentwickeln und beruflich wachsen.“ Das trifft auf 80 % aller Menschen zu. Das ist kein Profil, das ist Fülltext.
3. Die KI kann keine echten Emotionen erfassen
Eine echte Persona beschreibt Gefühle wie: Frust, Unsicherheiten, Ängste, Motivation, Stolz und Zweifel. Das schafft ChatGPT nur, wenn du es vorher exakt vorgibst.
4. KI weiß nicht, welche Faktoren wirklich kaufentscheidend sind
Kaufentscheidungen basieren auf: Erwartungen, Vorerfahrungen, Vertrauen, Zeit, Risikoabwägung, Arbeitsplatzsituation und familiären Verpflichtungen. Diese Details muss man erfragen, nicht generieren.
5. KI-Personas sind Hypothesen
Sie sind im besten Fall ein Ausgangspunkt. Aber ohne Validierung bleiben sie theoretisch.
Wie du KI und echte Nutzerforschung kombinierst (Best Practice)
Der beste Ansatz besteht aus drei Schritten:
Schritt 1: ChatGPT nutzen, um erste Hypothesen aufzustellen
- mögliche Zielgruppen
- mögliche Motive
- erste Segmentierungen
- potenzielle Pain Points
- typische Verhaltensmuster
ChatGPT liefert dir ein Grundgerüst.
Schritt 2: Echte Daten gesammelt validieren
- Tiefeninterviews
- Umfragen
- Daten aus Analytics
- CRM-Daten
- Heatmaps
- Gesprächsprotokolle aus dem Support
- Social Listening
Hier trennt sich Realität von Annahmen.
Schritt 3: Finalisieren & verfeinern
Jetzt entsteht die echte Persona.
Das bedeutet: klare Story, echte Zitate, realer Kontext, authentische Emotionen, genauer Kaufentscheidungsprozess, visuelle Elemente und klare Zielgruppenbedürfnisse. Erst dann ist die Persona wirklich einsetzbar.
Warum viele Unternehmen an Personas scheitern
Weil sie glauben, dass ein Name + ein Foto + ein paar Eigenschaften ausreichen. Doch das reicht nicht. Eine gute Persona lebt von: Tiefe, Relevanz, Echtheit, Emotion und Realitätsnähe. Und genau das entsteht nicht im luftleeren Raum.
Das ist die eigentliche Herausforderung: Deine Zielgruppe wirklich verstehen
Um Personas zu erstellen, musst du Antworten auf Fragen wie diese haben:
- Welches konkrete Problem löst dein Produkt?
- Warum ist dieses Problem wichtig?
- Was ist der emotionale Kern des Bedürfnisses?
- Welche Hürden hindern den Nutzer an der Kaufentscheidung?
- Welche Werte leiten ihn?
- Welche Risiken sieht er?
- Welche Alternativen kennt er?
- Welche Erfahrungen hat er mit Wettbewerbern gemacht?
Das kann ChatGPT nicht leisten. Das ist echter Research.
Und genau hier unterstützen wir dich!
Im Brand Strategy Paket entwickeln wir gemeinsam mit dir eine fundierte Zielgruppenanalyse und authentische Personas, die auf echten Daten, Marktverständnis und Nutzerforschung basieren. So verstehst du deine Kunden wirklich und kannst gezielt Lösungen schaffen, die begeistern.




